Die Kunst, Motorrad zu fahren

Das Durchfahren der kleinen Landstraßen in bäuerlichem Gebiet, durch Weideland und kleine Waldgebiete, an einem Nachmittag im September, wenn diese Straßen leer sind, bis auf ein paar Traktoren, die mit Heu beladen sind, gab mir plötzlich ein anderes Gefühl als sonst. Ich roch, ich schaute, ich fühlte und erlebte mich als Ganzes. Aber nicht nur das, das wäre nichts Besonderes. Daß man riecht, betrachtet und fühlt ist nichts Außergewöhnliches, es ist ja etwas ganz Normales. Ich war hellwach. Ich dachte über nichts nach. Alle Alltagskonflikte, Berufsprobleme, Partnerprobleme waren wie weggeblasen.
Die Vielzahl der Eindrücke war keineswegs verwirrend . Ich roch, sah, hörte, spürte und fühlte, und das alles zusammengenommen ergab das Glücksgefühl, das mich durchströmte. Es waren keine Gedanken da, und doch war das Gehirn aktiv. Es schossen Gedanken und Ideen durch meinen Kopf, wie Gerüche, die plötzlich da sind und dann wieder weg sind. Wie Licht, das von rechts kommt, dann wieder von links, von vorne, dann seitlich und von hinten, Licht und Schatten, und alle Nuancen wechseln sich ab. Dann das Gefühl der Wärme, die übergeht in Kälte, dann die Kurven, und die Straße führte hinunter in einen Laubwald, die Sonne ergoß ihre Strahlen, ihre Energie voll auf mich, und dann das Hineintauchen in die kühlere Luft des Waldes, die Sonne bleibt weg und kommt wieder, und dann dieses unbeschreibliche Lichtgeflacker, diese Sonnenstreifen auf der Straße, diese Schattenfelder und Lichtflecken, und plötzlich dunkel und kühl, dort wieder eine Lichtinsel, jetzt ein Schmetterling von links, grünes Moos und Farn, wieder hinaus auf ein Stück Weideland rechts und links, ein gelber Freiluftballon am Himmel, es wird wieder warm, und dann steil hinauf zu einer Anhöhe.